Die Schützenfeste der Bruderschaft wurden immer mit dem Zeichen der Verbundenheit zur Tradition und Brauchtum und der Toleranz gegenüber der Bevölkerung veranstaltet. In vielen Jahrhunderten der geschichtlichen Überlieferung seit je her veranstaltete die Schützenbruderschaft ihr Schützenfest an den Pfingsttagen. Der Vogelschuß wurde nunmehr immer an Vatertag (Christi Himmelfahrt) durchgeführt. Dieser wurde durch die morgendliche Messe auf dem Kalvarienberg mit einer Gesandtschaft der Bruderschaft eingeläutet. 

Anschließend zog man zum Schützenheim / Schützenplatz wo der Betrieb des Festes so langsam startete und die Bevölkerung zum geselligen Beisammensein zusammenkam. Viele Helferinnen und Helfer hatten schon ein Zelt aufgebaut, die Vogelstange startklar gemacht und die Armbrust in den Halter gestellt. Es fehlten nur noch die Schützen oder Bewerber um die Majestät. Diese standen an der Gaststätte Zander mit dem Trommler – & Pfeiffer-Korps Kinzweiler und der Schützenbruderschaft bereit und zogen mit musikalischen Spiel auf zur Festwiese. Es wurde angetreten und der hiesige General bzw. der Brudermeister wünschte allen Schützen und Bewerbern um die Majestätenwürde „Gut Schuß“!

Im Zuge der Zeit und Jahrhunderte wandelte sich diese Tradition:

Mittlerweile ist die Festwiese ade´und ein Schützenheim wurde gebaut. Der anliegende Schießstand wurde 2000 und für den Vogel wurde 2012 neben dem Schützenheim der Vogelflachstand eingerichtet. Die Regularien wurde den Gesetzen angepasst. Die Armbrust seit je her eine besondere Art die Würde des Schützenkönigs zu erlangen wurde gegen Luftgewehr in einer Spannvorrichtung ausgetauscht. Leider wurde die Attraktivität zur Erlangung der Königswürde gemindert. Mittlerweile ist das Schützenfest zu Pfingsten durch die rasante Entwicklung in unserer Gesellschaft nur noch unter den älteren Bewohnern etwas, was sich mit der Heimat verbindet. Das Miteinander und die Akzeptanz das dieses Brauchtum und die übermittelte Tradition, so gut sie auch an die neue und schnellebige Zeit, angepasst wird, sinkt stetig. In einzelnen Bereichen des Landes wird diese Tradition noch hoch gelebt, aber wie lange noch? 

Die Schützenbruderschaft versucht seit längerer Zeit, die neue Zeit in die Tradition und in das überlieferte Brauchtum zu integrieren. Mit modernen Aspekten und mit gut durchdachten Konzepten, einer neuen Jugendgruppe ist man bestrebt diese Tradition weiterzutragen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung, die mit sich bringende gemeinschaftliche Verbundenheit wird durch die mangelnde Freizeit für Familien und deren Kinder und durch die Weitergabe gelebter familiärer Werte unserer Großeltern geschmälert. Eine Heimat zu haben bedarf auch sich mit der Pflege der Tradition in einem Dorf auseinanderzusetzen. Jede helfende Hand und jeder Besuch der heimatlichen Veranstaltungen gehört eigentlich zum Usus. Nur dadurch überleben die Tradition, das Brauchtum und die Kultur eines Dorfes überliefert durch die Vereine.

Die Coronazeit hat uns alle gezeigt und mitgegeben, das vieles was im Wandel ist und war nur dann überleben kann, wenn man fest mit diesen Werten verbunden ist und diese kontinuierlich weiterlebt. Überliefern kann man vieles. Aber Bewahrung und Weitergabe ist Aufgabe der Generationen. Die Akzeptanz in der Gesellschaft gehört genauso dazu, wie die Aufgabe Tradition und Brauchtum attraktiv zu machen. Schützenwesen zu leben heißt Heimatverbundenheit, moralische Werte zu bewahren und das Vertrauen in die Gesellschaft lebhaft zu halten.

Glaube – Sitte – Heimat sind nicht einfach so Worte. Sie können stets gelebt werden.

Im Weiteren können Sie sich über die Schützenfeste informieren!